376 Menschen bei Sondertermin in Gersthofen geimpft
"Sie sollten dieses Jahr jetzt keinen Sport mehr machen, lieber ausruhen", erinnert BRK-Arzt Dr. Hans-Peter Wald eine ältere Dame im Schnelltestzentrum Gersthofen, nachdem er ihr 0,25 ml des Impfstoffes Spikevax® von Moderna gespritzt hat. Statt Corona-Tests führt das Rote Kreuz am Montag nach den Weihnachtsfeiertagen Impfungen durch. 376 Mal spritzen die Einsatzkräfte der Bereitschaft den Impfstoff Spikevax® von Moderna in die Oberarme von Menschen aus Gersthofen und dem näheren Umland.
"Es gibt Impfstoff und es gibt auch viele Menschen die ihn schnellstmöglich wollen", weiß BRK Kreisgeschäftsführer Thomas Haugg aus der Erfahrung der Sonderimpfaktionen. An vier Tagen hat das BRK im Landkreis insgesamt 1.434 Menschen geimpft. Der Andrang ist groß. Die ersten Stunden der Impfaktion waren innerhalb kurzer Zeit ausgebucht. Wegen der Freigabe des Impfstoffes erst ab 30 Jahren, mussten einige Impfwillige auf andere Termine vertröstet werden. Für ein paar von ihnen konnten die Rot-Kreuzler am nächsten Tag eine Impfung mit dem Vakzin von BioNTech organisieren.
Unterstützt wurde die Aktion des BRK durch den Augsburger Impfarzt Dr. Umer Chaudhry, der den Impfstoff besorgt und die medizinische Aufklärung übernommen hat. Entstanden ist die Idee für den Termin eher zufällig während eines Telefonats, in dem es eigentlich um die Öffnungszeiten des Testzentrums zu Weihnachten ging. "Mit dem Gedanken, Impfungen durchzuführen, haben wir schon länger gespielt. Als unser Geschäftsführer erwähnt hat, dass wir an Impfstoff herankommen, haben wir nicht länger gezögert", erinnert sich Organisator Andreas Berndt.
Die Notwendige Ausbildung haben viele der Einsatzkräfte der Gersthofer Bereitschaft. Als Rettungssanitäter, Rettungsassistenten oder Notfallsanitäter müssen sie im lebensbedrohlichen Ernstfall Medikamente in eine Vene oder einen Muskel applizieren können. "In solchen Fällen muss es manchmal richtig schnell gehen. Bei den Impfungen konnten wir vorher viel entspannter mit den Leuten reden", erklärt Andreas Berndt den Unterschied.
Die meisten der Impfungen, die das Rote Kreuz im Rahmen der spontanen Sonderaktion durchgeführt hat, waren Booster-Impfungen. Der Großteil der Menschen kam aus Gersthofen oder den umliegenden Gemeinden. "Einer hat uns sogar mit Moin begrüßt", erinnert sich der stellvertretende Bereitschaftsleiter Alexander Plohmann an einen Niedersachsen. Einen zweiten Impf-Termin im City-Center Gersthofen hat das BRK bereits in Planung.